Leckerer Seifenschaum

„Ein Bakterium namens Pseudomonas aeruginosa hat eine ungewöhnliche Nahrungsquelle aufgetan: Es kann sich von Shampoos und Seifen ernähren. Dazu nutzt es ein Verdauungsenzym, das einen Hauptbestandteil von Shampoo und Co zerkleinert und damit unschädlich macht, haben deutsche Wissenschaftler nun herausgefunden. Diese Strategie hat jedoch eine für den Menschen unangenehme Nebenwirkung: Während praktisch alle anderen Bakterienarten von Seifen und Putzmitteln abgetötet werden, übersteht Pseudomonas eine solche Behandlung völlig unbeschadet.

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Sie fanden heraus, dass das Enzym das Molekül Natriumlaurylsulfat (SDS) spaltet, einen Hauptbestandteil vieler schäumender Pflegeartikel und Hygieneprodukte. SDS ist für weniger wehrhafte Bakterien tödlich, da es ihre Zellmembran auflöst. Pseudomonas aeruginosa allerdings kann das gefährliche Molekül nicht nur abwehren, es kann die zerkleinerten Bruchstücke sogar als Nahrung verwerten.“

Gregor Hagelüken (Gesellschaft für Biotechnologische Forschung (GBF) in Braunschweig) et al.: PNAS, Bd. 103, S. 7631 ddp/wissenschaft.de, Andrea Boller