Kosmetische Mittel sind „Stoffe oder Gemische, die dazu bestimmt sind, äußerlich mit den Teilen des menschlichen Körpers oder mit den Zähnen und den Schleimhäuten der Mundhöhle in Berührung zu kommen, und zwar zu dem ausschließlichen oder überwiegenden Zweck, diese zu reinigen, zu parfümieren, ihr Aussehen zu verändern, sie zu schützen, sie in gutem Zustand zu halten oder den Körpergeruch zu beeinflussen“
Verordnung (EG) Nr. 1223/2009 über kosmetische Mittel
Rechtlicher und regulatorischer Rahmen für die Herstellung kosmetischer Mittel
Dier Herstellung und Inverkehrbringung kosmetischer Mittel unterliegt zahlreichen Regularien auf EU- und auf nationaler Ebene. Details dazu erfahren Sie hier.
Kontroverse Stoffgruppen in Kosmetika
Aluminium
Aluminium ist ein sehr vielseitiges Material, das in zahlreichen Branchen eingesetzt wird. Auch die kosmetische Industrie verwendet es in reiner Form oder in Form seiner Salze.
Formaldehydabspalter / Formaldehyd-Freisetzer
„Formaldehyd ist der einfachste Vertreter der Gruppe der aliphatischen Aldehyde. In reinem, wasserfreien Zustand ist Formaldehyd ein farbloses, stechend durchdringend riechendes Gas, das nur wenig schwerer als Luft ist.“
Mineralöle / MOSH / MOAH / POSH
Kosmetische Mittel können Mineralöle enthalten. Dabei handelt es sich um natürlich vorkommende komplexe Gemische von Kohlenwasserstoffen unterschiedlicher Struktur und Größe.
Phthalate
Phthalate sind Verbindungen der Phthalsäure (1,2-Benzoldicarbonsäure) mit verschiedenen Alkoholen (Phthalsäureester). Einige Phthalatedürfen nicht in Kosmetika enthalten sein.
Silikone
Silikone werden zur Steigerung des Glanzes der Haare oder zur Bekämpfung von Spliss und geschädigten Haaren eingesetzt, da sie sich in Form eines Films um die Haare legen und dabei die schadhaften Stellen „auffüllen“
Endokrine Disruptoren
Endokrine Disruptoren sind Stoffe oder Gemische von Stoffen, die das Hormonsystem von Organismen stören und dadurch negative Effekte auf dessen Gesundheit haben können.
Mikroplastik
Der Begriff „Mikroplastik“ ist nicht einheitlich definiert, wird aber typischerweise als Bezeichnung für kleine, meist mikroskopisch kleine, feste Partikel aus einem synthetischen Polymer.
Moschus Verbindungen
Moschus wird heute größtenteils durch „synthetische Tetralin-, Indan- und Benzopyran-Abkömmlinge mit moschusartigen Geruchseigenschaften […]“ sowie „Nitromoschus-Verbindungen […]“ ersetzt.
Palmöl und Palmkernöl
Palmöl ist ein Pflanzenöl das „aus dem Fruchtfleisch der Ölpalme (Elaies guineensis JACQ., Arecaceae)“ gewonnen wird. Palmkernöl wird aus den Kernen der Pflanzen gewonnen.
Mikroorganismen, Mikrobiologie kosmetischer Mittel
Desinfektion
Desinfektion ist die „Bezeichnung für die Entseuchung d.h. die Abtötung pathogener Erreger an Organismen und Gegenständen durch chemische Mittel oder physikalische Verfahren.
Hygienemonitoring
Mikroorganismen aus der Produktionsumgebung können im Laufe des Produktionsprozesses das kosmetische Mittel kontaminieren. Dadurch stellen sie eine Gefahr für den mikrobiologischen Status des Produktes und dadurch unter Umständen auch für den Verbraucher dar.
Im Zuge der Risikominimierung sollte der Betrieb ein Hygienemonitoring System erstellen und betreiben.
Mikrobiologische Anforderungen und Analyse kosmetischer Mittel
Die mikrobiologischen Anforderungen an kosmetische Mittel ergeben sich aus der Verordnung (EG) Nr. 1223/2009 über kosmetische Mittel und werden in diversen DIN Normen konkretisiert.
Escherichia coli
Escherichia coli ist ein gramnegatives, fakultativ anaerobes, nicht sporenbildendes Bakterium aus der Familie der Enterobacteraiceae. Unter optimalen Bedingungen liegt seine Generationszeit bei 20 Minuten
Pseudomonas aeruginosa
Pseudomonas ist eine zur Familie der Pseudomonadaceae gehörende Gattung gramnegativer Stäbchenbakterien. Sie sind weit verbreitet in Boden, Wasser auf Pflanzen und Nahrungsmitteln.
Pluralibacter gergoviae
Kontamination von Produkten mit Pluralibacter gergoviae finden ihren Ursprung häufig in der mangelnden Reinigung und Desinfektion von Anlagen, und Leitungssystemen.
Staphylococcus aureus
Staphylococcus aureus ist ein grampositives und nicht endosporenbildendes Bakterium der Gattung der Familie der Micrococcaceae die bevorzugt auf der Haut, in Hautdrüsen und Mundflora des Menschen vorkommt.
Candida albicans
Candida albicans ist ein Pilz der Gattung Candida. Er gehört beim gesunden Menschen zur normalen mikrobiellen Flora der Haut und Schleimhäute. C. albicans ist normalerweise harmlos.
Burkholderia cenocepacia
Im Allgemeinen sind Burkholderia-Arten als ubiquitär verbreitete pflanzenpathogene Bodenbakterien bekannt, sie kommen aber auch im Süß- und Salzwasser vor. Es handelt sich nicht um typische humanpathogene Stämme.
Chemisch-physikalische Parameter der Herstellung kosmetischer Mittel
pH-Wert
Der pH-Wert ist der negativ dekadische Logarithmus der Wasserstoffionen-Aktivität. Er ist somit ein relativ leicht zu bestimmendes Kriterium mit einer enormen Auswirkung auf die Produktqualität.
Dichte
Die Dichte eines Stoffes ist der Quotient aus seiner Masse und seinem Volumen. Bei der Herstellung kosmetischer Mittel ist die Dichte als Kennzeichen für die korrekte Zusammensetzung, und damit die Qualität des Produktes, und für die Kontrolle der korrekten Füllmenge nach FertigPackV von Bedeutung.
Viskostität
Unter Viskosität versteht man die Eigenschaft einer Flüssigkeit [, eines Gases oder eines Feststoffs], der gegenseitigen laminaren Verschiebung zweier benachbarter Schichten einen Widerstand entgegenzusetzen.
Farbe
Farbe ist ein stark subjektiver Eindruck. Seheindrücke sind unter anderen von der Beleuchtung, dem Alter des Betrachters, genetischen Einflüssen und der Ermüdung der Augen über den Tagesverlauf hinweg abhängig.
Tropfpunkt
Der Tropfpunkt […] charakterisiert die Schmelzbarkeit von festen Fetten, […], Vaseline usw. Er ist der Temperaturpunkt an dem die „Prüfmasse unter ihrem Eigengewicht abtropft.“